Langeweile. Wer kennt dieses Gefühl nicht? Ich kenne diese Momente ebenso gut aus meinem Leben, wenn ich mich planlos auf der Couch räkele, Lust und Energie habe, jedoch auf keinen grünen Zweig komme, wenn es um das „Was“ geht. Ja, was soll ich machen, wozu habe ich jetzt Lust, was will ich eigentlich machen?
Das sind meine elementaren Fragen, die mich in den Wahnsinn treiben, weil sie wenig erfolgversprechend sind. So habe ich mir Gedanken gemacht und geschaut, wie ich diesen Zustand der Langeweile aufbrechen kann. Ich bin dabei wieder auf einige Fragen gestoßen, die jedoch Teil einer konstruktiven Selbstreflexion sind.
Das Ziel dabei ist, alle Ressourcen zu erkennen, die sich in jetzt in diesem Moment der Langeweile bieten, um sie im Kampf gegen die Tristheit einzusetzen. Wenn dir also gerade langweilig ist, kannst du die folgenden Fragen nacheinander durchgehen, um für dich einen erfüllenden Umgang mit dem augenblicklichen Moment zu finden.
Fangen wir an. Die letzte Stunde der Langweile hat geschlagen!
1. Wer bist du?
Ich finde es fundamental wichtig, dass du dir diese Frage im Leben schon mal gestellt und dir Gedanken darüber gemacht hast. Auch im Moment der Langweile ist es wichtig, dir deine Antwort wieder bewusst zu machen.
Denn ich kann vielleicht deswegen nichts mit mir anfangen, weil ich nicht weiß, wer ich bin. Ich meine, wenn ich ein Handy bedienen, also etwas damit anfangen möchte, dann muss ich erst Mal wissen, womit ich es zu tun habe und wie es funktioniert.
Wenn du dir allein diese Frage versuchst du beantworten, kann sich deine Langeweile in Luft auflösen. Schreibe auf ein Blatt Papier die Überschrift „Wer bin ich?“ und leg los. Schreibe alles auf, was dir dazu einfällt.
Wenn du etwas aufgeschrieben hast, prüfe jeden Punkt auf Wahrheit. „Bin ich das wirklich?“. Wenn nicht, suche weiter. Es geht dabei primär darum, das erkennen, was du nicht bist, als etwas zu finden, was du bist. Lasse dich auf diesen spannenden Prozess der Selbstentdeckung ein.
2. Wo stehst du im Leben?
Auch diese Frage finde ich zur Bestandsaufnahme deines Selbst sehr wichtig. Wie sieht dein Leben in all seinen Facetten wie Beruf, Karriere, Privatleben, Beziehungen, Freunde, Familie, Spiritualität, Erfolg und Glück aus?
Was ist perfekt und was kann verbessert werden?
Welcher Bereich ist noch zu wenig ausgeprägt?
Welchen möchtest du verstärken und wie?
3. Was kannst du alles?
Um den Moment der Langweile in ein spannendes Abenteuer zu verwandeln, ist es absolut wichtig, dass du dir deiner Stärken, Talente und Fähigkeiten bewusst wirst. Diese sind nämlich dein Werkzeugkasten, den du jetzt einsetzen kannst, um Neues zu erschaffen.
Schreibe weiter auf, was du alles kannst. All deine Talente und deine guten Eigenschaften. Alles ist wichtig, auch Kleinigkeiten. Was fällt dir leicht und macht dir Freude?
4. Was sind deine Träume und Ziele im Leben?
Im nächsten Schritt machst du dir Gedanken über deine Träume und Ziele im Leben. Wie willst du in 5 Jahren leben? Wer möchtest du in einem Jahr sein?
Deine Träume und Ziele sind dein Motivator und dein Antrieb, dich zu verwirklichen. Und wenn du dich verwirklichst, ist kein Platz da für Langeweile.
Kläre also diese essentielle Lebensfrage für dich oder rufe dir deine Antworten wieder ins Bewusstsein. Am besten täglich nach dem Aufstehen.
5. Worauf hast du jetzt in diesem Moment Lust?
Lass jetzt mal alle Sorgen, Verbindlichkeiten und Termine weg. Beobachte nur dich selbst in der Situation, in der du gerade bist. Wenn du es kannst, auch gerne aus der Vogelperspektive. Dann gehe mit deiner Wahrnehmung wieder in deinen Körper. Fühle dein Herz und deinen Bauch, und stelle ihnen die Frage: „Was möchte ich jetzt tun? Worauf habe ich jetzt Lust?“
Dabei kann ein Gefühl entstehen, das dir sagt: schreiben, rennen, bewegen, turnen, erschaffen, basteln, reden, Leute kennenlernen, aufräumen, putzen, dies oder jenes erledigen.
Sobald du wieder in den Verstand gehst, der dich vielleicht von diesem oder jenem abhalten möchte, ist dieser Prozess der Selbstwahrnehmung gestört. Begib dich dann wieder in das Fühlen deines Körpers.
Er ist das Sprachohr dessen, was für dich ansteht. Dein Bauchgefühl gibt dir alle nötigen Signale, damit du dein Leben leben kannst.
6. Kannst du mit dem, worauf du jetzt Lust hast, dir Aufgaben suchen, die Teil der Verwirklichung deiner Träume und Ziele sind?
Besonders konstruktiv nutzen wir den Moment der Langweile, wenn wir auf etwas Lust haben, was uns gleichzeitig unseren Träumen und Zielen näher bringt.
Jedes Ziel, das ich habe, kann ich ja in beliebig viele Einzelschritte unterteilen, für die unterschiedliche Fähigkeiten und Sinne gefordert sind.
Für das Ziel „eine Selbstständigkeit als Existenz aufbauen“ sind z.B. auch die unterschiedlichsten Aufgaben notwendig: Businessplan schreiben, Zielgruppe definieren, Konkurrenzanalyse, Nachfrage erforschen, sich vermarkten, Webseite erstellen, Werbung machen; aber auch persönliche Dinge wie: Blockaden und Ängste überwinden, was das sich Zeigen, Anbieten und Bewerben durchaus mit sich bringen kann.
Du kannst dir aber auch jedes andere Ziel aussuchen und dir über die Einzelschritte bewusst werden. Mal an angenommen alles wäre möglich, was möchtest du tun und wie gehst du vor?
7. Hast du vielleicht noch eine Fähigkeit, die du für die Verwirklichung deiner Ziele jetzt einsetzen möchtest?
Aus einem anderen Blickwinkel kannst du den Fokus auch auf deine Fähigkeiten lenken, die dir bereits bewusst sind. Gibt es da welche, die du für das Erreichen deiner Ziele einsetzen kannst?
8. Hast du vielleicht auf etwas Lust, was für die Welt scheinbar keinen Sinn ergibt?
Wenn du nun bis hierher gekommen bist, ist dies gerade wohl nicht der Moment, in dem du an deiner Selbstverwirklichung arbeiten sollst. Sofern du wirklich ehrlich zu dir selbst bist. Wenn du nur aus Faulheit oder Angst bei dieser Frage hier gelandet bist, solltest du lieber wieder umkehren, um dich nicht selbst zu betrügen.
Falls du denkst, dass du in allen anderen Fragen alles gegeben hast, was du geben kannst, und du dir jetzt ein wenig Abwechslung wünschst, dann bleibe hier.
Ich musste mich in meinem Leben auch schon einige Male daran erinnern, dass ein sinnerfülltes Leben nicht zu 100% aus Tätigkeiten bestehen, die offensichtlich für den eigenen Erfolg oder die Welt einen Sinn ergeben.
Damit meine ich, dass ich meinen Fokus auch mal gerne einfach nur darauf legen darf, was ich jetzt machen möchte, egal wie bescheuert, simpel und ergebnislos es ist. Nicht die Rendite ist entscheidend, sondern die Freude, die du dabei hast.
Wenn du jetzt also einfach nur mal Lust dazu hast, Sport zu machen, ein Eis essen zu gehen, eine Zeitung oder ein Buch zu lesen, ein verrücktes Video zu drehen und auf YouTube hochzuladen, dann mach es doch Gott verdammt nochmal!
Wenn ich nur darauf schaue, wie viel Sinn etwas macht, ist die Lebensfreude gleich vorbei und ich brauche mich nicht zu wundern, wenn die Langweile an die Tür klopft.
Go for it – was immer du tun willst.
9. Möchtest du etwas Neues erleben?
Ein weiterer wirkungsvoller Punkt, die Langweile zu vertreiben, ist etwas Neues zu erleben. Wie sieht es also mit Veranstaltungen in deiner Gegend aus? Oder willst du einfach mal eine neue Stadt besichtigen und kennenlernen, vielleicht sogar im Ausland? Wie sieht es mit den Dingen aus, die du dich nicht traust, willst du dich diesen jetzt mal stellen? Gibt es ein Buch, das du mal lesen solltest? Oder einen Workshop, den du besuchen kannst? Oder willst du vielleicht eine eigene Veranstaltungen machen und dir ein neues Motto dazu einfallen lassen?
10. Möchtest du das Hier und Jetzt genießen?
Nun sind wir bei der Königsdisziplin im Umgang mit der Langweile angekommen. Dem Sein und der Meditation.
Im Sein bist du einfach nur. Du bist im augenblicklichen Moment. Du hast keine anderen Gedanken, denn dein Fokus liegt auf dem, was du gerade wahrnimmst. Im Hier und Jetzt passiert viel, was du wahrnehmen kannst.
Es ist zumindest immer dein Körper, den du spüren kannst. Oder die Atmosphäre an dem Ort oder dem Raum, in dem du gerade bist. Einfach nur sein, fühlen und wahrnehmen.
Es gibt nichts zu erreichen. Nichts herzustellen. Nichts zu erschaffen.
Einzig und allein du und der Moment stehen im Mittelpunkt deiner Wahrnehmung.
Sollte dir das schwer fallen und Unruhe aufkommen, kannst du in diesem Schritt deine Energie auch dafür verwenden, dich selbst zu reflektieren. Warum kannst du jetzt nicht einfach nur sein? Was sorgt für Unruhe oder den Wunsch, dich von dir selbst abzulenken? Was möchte da angesehen, verarbeitet oder gelebt werden?
In diesem zehnten Schritt ist es dir auch möglich, einfach nur zu meditieren. Diese Praxis der geistigen Reinigung ist für dein Wesen ohnehin ein willkommenes Geschenk. Wie das geht, habe ich neben vielen anderen spannenden Kapiteln ausführlich im Buch „Dinge, die ich mit 18 gerne gewusst hätte“ beschrieben. Hier im Blog findest du eine Mini-Einführung.
Fazit
Wie du siehst, gibt es viele Fragen, die du zuerst für dich klären kannst, um die Langweile auszulöschen oder sie mithilfe der Meditation für dich einzusetzen. Absichtlich habe ich in diesem Artikel auf viele Beispiele an Tätigkeiten verzichtet, die du machen könntest.
Mein Ziel ist es, dir in diesem Artikel ein essentielles Handwerkszeug zu geben, damit du dein Leben selbst voll, konstruktiv und erfüllt gestalten kannst.
Die Antworten sind in dir. Du musst nur noch lernen, sie lesen zu können. Viele weitere Infos dazu erhältst du auch in der LebeMail, die du kostenlos abonnieren kannst.
Foto: like.eis.in.the.sunshine / photocase.de
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Alles Liebe, Elias
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