In diesem Artikel beschreibe ich dir die gesunde Form der Liebe eines Schülers zu seinem spirituellen Lehrer und umgekehrt. Ich gehe auch darauf ein, wann diese Liebe ungesunde Zustände annimmt und wie beide Seiten damit umgehen können.
Ich selbst würde mich nicht ernsthaft als Guru bezeichnen, das überlasse ich anderen. Das Thema, über das ich hier schreiben möchte, ist jedoch als „Guru-Schüler-Liebe“ in spirituellen Kreisen bekannt. Und so langsam wird es Zeit, dass wir darüber sprechen.
Die natürliche Form von Guru-Schüler-Liebe
Liebe in all seinen Formen besteht in allen Beziehungen zwischen Menschen und anderen Lebewesen. Überall, wo Sympathie ist und man jemanden gern hat, ist das eine Form von Liebe. Und so gibt es auch eine natürliche Form von Liebe zwischen einem Lehrer und seinem Schüler, immer dann, wenn der Schüler den Lehrer mag, er/sie ihn toll findet, ihm gerne zuhört und gerne von ihm lernt.
Da ist eine Form von Anziehung, die man sich auch nicht anders erklären kann, als eine reine Liebe, die man für diesen Menschen empfindet. Diese Liebe will nichts weiter als Kontakt. Zuhören, den Worten lauschen, sich inspirieren lassen und die Präsenz spüren.
Der Sinn der Liebe zum spirituellen Lehrer
Diese Form der Liebe zwischen Guru bzw. Lehrer und Schüler ist sehr wichtig, denn sie ermöglicht es, dass der Schüler in der Lehre bleibt. Den Weg der Selbsterkenntnis zu gehen ist keine einfache Sache. Der Schüler wird in der spirituellen Arbeit mit seinen unbewussten Anteilen konfrontiert, mit der Loslösung vom Ego, und das ist nicht immer leicht zuzulassen.
In gewissen Phasen der Entwicklung kann es in manchen Fällen passieren, dass ein spiritueller Lehrer den Schüler ganz direkt mit den Ego-Anteilen konfrontiert. Das Ego reagiert mit Wut, weil es sich angegriffen fühlt. Dann ist es die Liebe zum Lehrer, die es dem Schüler ermöglicht, trotz der inneren Kränkung weiter im Kontakt zu bleiben.
Die Guru-Schüler-Liebe ist es also, die es dem Lernenden ermöglicht, in noch tiefere Erfahrungen seines Seins vorzudringen.
Was die Guru-Schüler-Liebe NICHT ist
Im Zentrum dieser Liebe steht das Erwachen des Schülers. Alles, was dem im Weg stehen würde, gehört nicht zur Guru-Schüler-Liebe. Deshalb findet sich hier keine Romantik, keine Sexualität, kein Vater-/Mutter-Ersatz bzw. kein Setting, das nicht einem Schüler-Lehrer-Setting entspricht. Kein Setting, das den Fokus vom Erkennen der eigenen Wahrheit ablenkt.
Was, wenn der Schüler oder die Schülerin mehr will?
Im Kontakt zum Lehrer kann es völlig normal sein, dass andersartige Gefühle aufkommen. Diese müssen dem Schüler nicht mal bewusst sein. In diesen Fällen ist ein Wollen da. Man will etwas von der anderen Person, weil man eine andere Rolle auf den Menschen projiziert, als die Lehrer-Rolle.
Ein aufgewachter Lehrer bekommt das natürlich mit. Die Gefühle und unbewussten Motive schwirren im Feld. Die einzige Aufgabe eines Lehrers in dieser Situation ist es, diese Gefühle nicht zu erwidern und nicht zu nähren. Deshalb sage ich:
Ich bin nicht dein Vater, ich bin nicht dein Retter und ich bin auch nicht dein neuer Lover.
Je nach Situation kann der Lehrer dies auch ansprechen, muss er aber nicht. Wenn der Lehrer aus dem Kontakt geht, kann der Schüler aus der Stille heraus sich selbst bewusst werden. Wenn er diesen Artikel hier gelesen hat, ist das natürlich hilfreich, solche Projektionen schneller zu erkennen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.
Der Schüler wird in jedem Fall seinen Spiegel bekommen. Sobald er die versteckten Motivationen erkennt und dem Lehrer gegenüber fallen lässt, ist der Kanal für das Lernen wieder frei und auch der Lehrer kann sich wieder öffnen, was automatisch geschieht.
Was hat die Anziehung zu bedeuten?
Die Tatsache einer Anziehung bedeutet nicht, dass man eine romantische Beziehung führen oder Sex haben muss, egal zu wem du Anziehung verspürst. Anziehung bedeutet in erster Linie, dass hier ein Austausch von Information geschehen soll, oder der eine dem anderen etwas beibringen kann. Der Informationsaustausch geschieht bereits im Zusammensein, in der gegenseitigen Präsenz.
Wenn man also zusammen in innerer Stille meditiert, ist das die effektivste Art, um sich auszutauschen. Die Daten landen auf diese Weise im Unterbewusstsein. Man kann dies durch einen vertikalen Energiestrom im Körper spüren, besonders im Kronenchakra, auch Scheitel-Chakra genannt (siehe Buch Dinge, die ich mit 18 gerne gewusst hätte). Der verbale Dialog sorgt nur noch dafür, dass gewisse Informationen ins Bewusstsein gelangen.
Fazit
Nicht nur ich bin dein „Guru“, sondern alle Menschen, die existieren. Mache dir bewusst, welche Art der Beziehung ihr miteinander pflegt. Wenn du dich wunderst, warum Menschen aus dem Kontakt gegangen sind, überprüfe deine Motivationen. Gab es ein Verlangen? Hast du Erwartungen oder Gefühle gehabt, die in diese Art der Beziehung nicht passten, oder der Mensch dir dies einfach nicht geben konnte?
Werde dir der Liebe zu deinen Mitmenschen bewusst, und eben auch zu deinem Lehrer. Sei dir klar darüber, dass das nichts weiter bedeutet. Diese Liebe dient deinem Erwachen. Vor allem dann, wenn ich dir mal „vor den Kopf stoßen“ sollte. Solange du wach und offen bleibst, wird das jedoch nicht passieren :-)
In Liebe.
Elias
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