Es gab Zeiten in meinem Leben, da habe gedacht, es gibt keinen Sinn im Leben. Und es gab Zeiten, in denen ich gefühlt habe, dass da noch mehr sein muss, als die Alltagsroutine aus Arbeit und Konsum. Das war der Beginn meiner inneren Reise, die der Frage nach dem Sinn des Lebens nachging. Im Blogartikel „Was ist der Sinn des Lebens?“ ging ich im Detail auf diese Frage ein. Nun ist es mein Anliegen, auch von meinen Kollegen aus verwandten Fachgebieten zu erfahren, was für sie der Lebenssinn ist. Ihre Antworten möchte ich dir in diesem Artikel zeigen.
Das antworteten mir unterschiedliche Autoren und Berater im spirituellen Bereich zu der Frage nach dem Sinn des Lebens:
Ruediger Dahlke
Arzt, Therapeut und Autor
1) Was ist für dich der Sinn des Lebens?
Letztlich Befreiung zu finden von den Täuschern Raum und Zeit, also die Erfahrung der Einheit zu verwirklichen.
2) Welche Wege kannst du anderen empfehlen, um den eigenen Sinn im Leben näher zu kommen?
Zuerst empfehle ich, sich mit den „Schicksalsgesetzen“ vertraut zu machen, um mittels dieser Spielregeln des Lebens vor allem mit dem „Schattenprinzip“ zurecht zu kommen und seine eigenen dunklen Seiten zu konfrontieren und sich damit auszusöhnen.
Eine wundervolle praktische Methode finde ich den verbundenen Atem, der rascher und trotzdem auch nachhaltiger als andere mir vertraute Exerzitien Erlebnisse von Einheit vermitteln kann.
Hilfreich haben sich mir weiterhin regelmäßiges Fasten und die pflanzlich-vollwertige Ernährung im Sinne von „Peace-Food“ erwiesen, die beide zu einer tiefgehenden Sensibilisierung führen und dafür sorgen, dass sich Meditationen und auch Gebete vertiefen, weil sie innere Ruhe und inneren Frieden fördern und auch zu äußerem Frieden beitragen.
Helmar Rudolph
Autor und Berater
1) Was ist für dich der Lebenssinn?
Das Leben selbst. „Leben bedeutet Entfaltung, nicht Zuwachs“, sagte Charles Haanel schon im seinem seminalen Werk, das „Master Key System“. Es ist dieses Entfalten, dieses zu sich – und somit seinem Ursprung – finden, das den eigentlichen Sinn ausmacht. Wenn man Osho’s Worten Glauben schenkt, dass das Wort „Sünde“ in Wirklichkeit „Vergesslichkeit“ (unseres göttlichen Ursprungs) bedeutet, dann wird klar, dass der Sinn unseres Lebens genau aus diesem Rückerinnern besteht. Dieses wiederum besteht aus dem moralischen, gedanklichen, emotionalen und körperlichen Erheben über sich selbst, d.h. des steten Verbesserns der eigenen Umstände und Lebensumgebung.
2) Welche Werkzeuge kennst du, um den eigenen Sinn im Leben zu finden?
Die absolute Grundlage ist Aufmerksamkeit – oder Achtsamkeit. Genaues und wertfreies Beobachten führt dazu, dass man sowohl die kleinen als auch die großen Dinge im Leben schätzt. Aufmerksamkeit ist natürlich dann am einfachsten, wenn man nicht von äußeren Umständen gelenkt oder abgelenkt wird, d.h. in sich ruht. Dazu kommt das Element der Atmung und somit der Meditation. All das ruht unter dem Schirm der Bewusstwerdung und eines höheren Bewusstseins.
Dazu gehört natürlich auch das Wissen um sich selbst, seiner Verbindung zu allem, was ist, und der Fähigkeit, diese Verbindung zum Erreichen der oben genannten Schirme zu nutzen. Die Wege dorthin sind mannigfaltig. Mir selber hat das Master Key System geholfen, dieses Wissen zu erlangen und darüber auch die Fähigkeiten, es in die Praxis umzusetzen.
Prinzipiell kann aber gesagt werden, dass man den Sinn des Lebens nicht finden muss, denn er besteht bereits. Man muss halt nur aufmerksam sein und ihn dann erkennen, anerkennen und anschließend in Anspruch nehmen, damit er sich einem auch in all seiner Fülle und Pracht zeigen kann. Ohne Bewusstsein, kein Nutzen. Das war schon immer so und wird auch weiterhin so bleiben.
Conni Biesalski
Digitale Zen Nomadin und Bloggerin
1) Was meinst du, ist der Sinn des Lebens?
Herauszufinden, was seine Träume sind und sie dann zu leben – d.h. seine ganz individuelle Persönlichkeit, Fähigkeiten und Interessen ausfindig zu machen und sich selbst so ein Ventil geben, wirklich sich selbst zu sein.
Aber auch: Herausforderungen, Probleme und Krisen als wichtigen Teil des Selbst anzunehmen, sie mit der Vergangenheit aufarbeiten und daran zu wachsen. Daher wird für jeden der Sinn des Lebens ein anderer sein.
Am Ende des Tages jedoch, steht für mich an erster Stelle so viel wie möglich im Jetzt zu leben, statt gedanklich immer nur in der Vergangenheit oder Zukunft zu sein. Im Jetzt zu lieben, andere Menschen, aber vor allem mich selbst und jeden Moment, der mir offenbart wird.
2) Was hat dir geholfen, deinen Sinn im Leben zu finden?
Die Werkzeuge werden für jeden unterschiedlich sein. Für mich war und ist es der Buddhismus, Meditation & Yoga, sowie das Herausfinden, was mich wirklich glücklich macht (sei es Karriere, in Beziehungen, soziales Umfeld, Hobbies…). Mich selbst und meine Einzigartigkeit richtig wahrzunehmen, zu akzeptieren und besonders auch auszuleben, war der erste große Schritt.
Auch der Minimalismus war für mich eine Strategie, unnütze Dinge, die meinen Sinn des Lebens verblenden oder einschränken (Besitztümer, Beziehungen, Freunde, Stress, …), aus meinem Leben zu entfernen. Durch diese Reduktion, habe ich eine klarere Sicht auf das Wesentliche, worauf es für mich im Leben wirklich ankommt.
Joachim Hilbert
Blogger und Buddhist
1) Was ist der Sinn des Lebens?
Ich weiß nicht, ob es den einen Sinn im Leben gibt. Das macht die Antwort vielleicht zu dramatisch. Was wichtig ist, hängt auch von den einzelnen Lebensphasen ab. Mit Anfang 20 wollte ich Spaß haben, Geld verdienen und Karriere machen. Heute sind meine Werte und Vorstellungen vom Leben andere.
Ganz oben auf der Liste steht, mich selbst immer besser kennenzulernen und vor allem anzunehmen. Nicht in Form von Narzissmus, sondern die eigenen Fähigkeiten auszuloten und zum Wohle aller zu leben. Den eigenen Reichtum zu entdecken, halte ich für elementar. Und natürlich meinen Mitmenschen mit Liebe und Respekt zu begegnen. Das sind für mich die Grundlagen eines guten Lebens.
2) Welche Wege gehst du, um den eigenen Sinn im Leben zu leben?
Was mir auf meinem Weg hilft, sind vor allem 3 Eigenschaften: Offenheit, Ausdauer und Vertrauen.
Offen für neue Dinge zu sein, hilft, nicht stehen zu bleiben und bequem zu werden. Ein Buch, ein Seminar, gute Gespräche, all das sind wertvolle Dinge, um den eigenen Horizont zu erweitern.
Ausdauer ist so wichtig, damit ich nicht gleich beim ersten Gegenwind aufhöre. Erfolg stellt sich meistens nicht gleich ein. Erst mit der Zeit zeigen sich die ersten Früchte.
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hilft, den ersten Schritt zu wagen. So nach dem Motto: Ich kenne den Weg zwar nicht, doch ich habe Vertrauen, stets gute Antworten zu finden.
Yella Cremer
Leiterin eines Liebesschule
1) Was ist für dich der Sinn des Lebens?
Für mich ist der Sinn des Lebens: das Beste draus zu machen. Das lässt sich ganz einfach oder ganz differenziert verstehen.
Also ein paar Worte zu Erklärung aus meiner Sicht: Ich bin hier geboren mit einer spezifischen Geschichte, einem einzigartigem Set von Genen zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort. Nur ich kann die sein, die ich gerade bin.
Nach meinem Verständnis ist der Sinn des Leben, mich so umfassend und vollständig auszudrücken wie es mir gerade möglich ist. Das schließt alles ein: schöpfen, scheitern, alle Gefühle, alles was nicht gelingt und was gelingt. Ich glaube in einer größeren Perspektive geht es nicht darum, was wir geschafft haben, was “gut” oder was “schlecht” war, sondern was ich „draus gemacht“ habe.
Habe ich mich eingefaltet oder entfaltet?
War ich ein Kostenfaktor oder eine Bereicherung?
Habe ich das Leben durchgehalten oder als Geschenk gefeiert?
2) Welche Wege kannst du den Lesern empfehlen, um seinen Sinn im Leben zu finden?
Da das hier kein Buch werden soll ;) schreibe ich hier die großen Drei auf, die ich als wesentlich empfinde. Details müssen selber ausprobiert werden.
Ich empfehle als 1.) das Reisen, gerne weit weg und lange, das kann innerlich oder äußerlich sein. Es macht klar, das so, wie wir leben, nur eine mögliche Art zu leben ist. Es ermöglicht Dir den nötigen Abstand zu dem, was sowieso schon da ist und macht Raum für die Wahrnehmung von dem Sinn, den Du erst erkennen willst.
Dann als 2.) die Stille. Das kann Meditation sein, oder Joggen, Schreiben oder Malen. Was auch immer. Etwas, wobei Du ganz mit Dir bist und innerlich zur Ruhe kommst. Während Du ruhig bist kannst Du Deiner inneren Quelle lauschen, nenn es Intuition, Bauchgefühl oder Inspiration, es geht um das Wissen, das aus der Summe Deiner bewussten und unbewussten Wahrnehmungen entsteht und einen Kanal zu Dir braucht, weil es im Alltag meisten untergeht.
Dieses Wissen brauchst Du, um Deinen Sinn des Lebens auf einer tieferen Ebene aus als Teil von Dir zu erkennen und in konkretes Handeln umzusetzen.
Als 3.) eine verbindliche Partnerschaft. Dort bekommst Du einen der besten Spiegel für Deine Gewohnheiten, wie: Dich zu drücken, für Dein Dich-klein-machen oder nicht-trauen und auch für den Größenwahnsinn und Überheblichkeit. Alternativ geht auch eine Gemeinschaft, die ist noch ein bisschen schwerer zu finden als eine verbindliche Partnerschaft.
Einen Spiegel brauchst Du als Korrektur, wenn Du den Sinn des Lebens aus den Augen verloren hast.
Sabrina DiAngelo
Spirituelle Heilerin und Seherin
1) Was ist für dich der Sinn des Lebens?
Der Sinn des Lebens ist für mich die Liebe, und das bedeutet für mich, bewusst zu leben, das Glück umzusetzen und somit das Leben lebenswert zu gestalten. Es bedeutet Erfahrungen auf dieser Erde zu machen, die uns weiter bringen und mit denen wir als Seelen in Körpern geboren, uns selbst kennenlernen können! Es bedeutet, trotz der körperlichen Trennung zu erkennen, das wir alle Eins sind.
Wenn wir in unserem Leben den Himmel so auf die Erde bringen, es verwirklichen und fühlen, dann hatte unsere Zeit hier absoluten Sinn! Und das ist möglich! Alles hat immer einen Sinn – manchmal können wir es aber auch erst erkennen, wenn wir zurück blicken – vielleicht auch erst, vom Himmel aus.
2) Welche Methoden und Wege empfiehlst du, um den eigenen Sinn im Leben zu leben?
Ich bin ein Mensch, der gerne in der Balance zwischen normaler Welt und spiritueller Welt lebt. Das bedeutet, mit sich und der Seele in Kontakt sein und dennoch mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. Ich habe gelernt positiv zu denken und zu leben, verbinde meinen Verstand mit dem Herzen und achte auf meinen Körper, Geist und Seele.
Körper: Ich mache Yoga, tanze und mache Spaziergänge.
Geist: Ich sehe mir keine Nachrichten oder Horrofilme an, sondern nur was meinen Geist positiv bereichert.
Seele: Ich meditiere, arbeite an meinem Dasein und verbinde mich regelmäßig mit der Liebe.
Das kann ich empfehlen! Ich glaube Achtsamkeit ist auch eine gute Empfehlung. Sich selbst und dem Außen gegenüber, da wir alle Eins sind. Verwirkliche deine Träume und ändere, was dir nicht gefällt. Wenn man regelmäßig an sich arbeitet, befreit es einen und man wird immer glücklicher :)
All das kann man natürlich nicht von heut auf Morgen, also habe auch Geduld und Mitgefühl dir selbst gegenüber übrig! Denn jeder kleine Schritt, führt dich beständig zum Ziel!
ENDE
Wie ich finde, sind hier sehr interessante Eindrücke zu gewinnen, und wenn du genau hinschaust, findest du sogar viele Übereinstimmungen, auch zu meinen Ideen. Meine Erkenntnis aus dieser Befragung ist, dass es für uns Menschen einen Sinn im Leben geben kann, je nach dem, welche Perspektive wir einnehmen. Eine umfassende Betrachtung zu der Frage nach dem Lebenssinn, wie auch zu der Frage, warum wir existieren, behandle ich u.a. im Buch „Dinge, die ich mit 18 gerne gewusst hätte“.
Ich bedanke mich bei allen Menschen, die an dieser Stelle aus ihrem Leben und ihren Gedanken erzählt haben. Wenn du noch etwas zum Sinn des Leben hinzufügen möchtest, fühle dich eingeladen, unten einen Kommentar zu schreiben.
Zum Weiterlesen
- Was ist der Sinn des Lebens?
- Video mit 3 Dingen für den Sinn des Lebens
- Wie kann ich meine Wahrnehmung fördern?
- In 5 Schritten deinen persönlichen Sinn des Lebens finden
- Dem Leben einen Sinn geben: Was ist deine Vision?
- Aufwachen aus der Illusion vom Sinn des Lebens
Bild oben: FemmeCurieuse / photocase.de
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